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Richtig große Kunststoffteile – Europlast

Europlast, Dellach im Drautal, Foto by www.johannespuch.at

Plastik im Einklang mit der Natur

Die Kernkompetenz der 1995 im Oberen Drautal gegründeten Gesellschaft ist die Produktion von möglichst großen Kunststoffteilen mittels Spritzgussmaschinen. Die Exportquote liegt bei 85 %.

»Kunststoffteile« klingt abstrakt, wenngleich viele der Produkte von Europlast bekannt sind. Im Konkreten geht es bei Europlast um Transportbehälter und Abfallcontainer. Seit kurzem werden in Auftragsfertigung auch Elemente für Abwasser- oder Glasfaserschächte produziert. Aber auch kleinere Einheiten sind möglich – die Palette reicht demnach von 3 bis 54.000 Gramm schweren Endprodukten.

Europlast, Michael Seifter und Arthur Primus
Foto by www.johannespuch.at

Seit 1. Oktober 2017 bildet DI Dr. Arthur Primus gemeinsam mit dem Betriebsleiter Ing. Michael Seifter MAS das dynamische Geschäftsleitungsteam. Dabei bringen Herr Primus das Management Know How, Herr Seifter die Technische Erfahrung und beide zusammen das Visionäre und eine Vorliebe für Innovation ein – ein sich perfekt ergänzendes und harmonisches Team. Nach mehr als 20 Jahren des erfolgreichen Managements wechselt der langjährige Geschäftsführer und Mitbegründer Helmuth Kubin in den neu formierten Wirtschaftsbeirat der Unternehmensgruppe.

Faszination »Wertstoffsammelbehälter«

An einem Wertstoffsammelbehälter ist eigentlich alles spannend: Der Rohstoff, die Produktion, das Design, das Gewicht und jeder einzelne Bestandteil des fertigen Produkts. Allein die Tatsache, dass nahezu jedes Produkt mit einem Chipnest für einen RFID Chip versehen wird, aus dem der Kunde Daten auslesen und nach seinen Bedürfnissen verarbeiten kann, ist verblüffend. Die Digitalisierung macht also auch vor Produkten wie Containern nicht halt. Durch die aktive Teilnahme am KWF-Lieferantenentwicklungsprogramm sollen weitere Erkenntnisse für die Potenziale der Digitalisierung in der Produktion gewonnen werden.

Am Unternehmensstandort in Dellach im Drautal arbeiten derzeit 103 Personen im Schichtbetrieb. Dazu kommen noch Berta, Olga, Mausi, Engel und weitere 7, nein, nicht Damen, sondern Spritzgussanlagen, die man liebevoll mit weiblichen Namen bezeichnet hat. Herr Seifter erklärt: »Wir benennen sie nicht nur so, sondern wir behandeln sie auch dementsprechend respektvoll, wie unsere Ehefrauen.«

Raum für Innovationen

Europlast, Dellach im Drautal
Foto by www.johannespuch.at

Das entschlossene Geschäftsleitungsteam sieht großes Potenzial am Markt und das dringende Erfordernis, sich weiterzuentwickeln, denn es findet ein zunehmender Verdrängungswettbewerb statt. »Wir müssen querdenken und neue Wege finden, um Innovationen zu ermöglichen. Die gute Auslastung der bewusst klein gehaltenen Führungsmannschaft durch das Alltagsgeschäft ist für uns ein Grund zu überlegen, ob wir nicht ein eigenes Spin-off initiieren sollten, um Innovationen und auch Kooperationen mehr Zeit & Raum zu geben«, so der Wirtschaftsingenieur für Maschinenbau Arthur Primus.

Was dem Unternehmen zu schaffen macht, ist die dürftige  Verkehrsnfrastruktur im oberen Drautal. »Uns frequentieren derzeit täglich bis zu 40 LKW Züge, dafür brauchen wir geeignete Straßen, damit wir Frächter finden für die der Weg zu uns attraktiv bleibt «, so Primus. Ist die geographische Lage auch ein Hemmnis, Personal zu bekommen? »Die meisten Mitarbeiter sind aus der Gegend, und wer sich hier einmal sesshaft gemacht hat, zieht nicht so schnell wieder ab«, erklärt der Lienzer Michael Seifter, Ingenieur für Kunststofftechnik.

Aber nicht die Besonderheiten des weitläufigen Drautals waren der Grund, warum sich das Unternehmen hier angesiedelt hat. Ausschlaggebend war der persönliche Kontakt zwischen den italienischen Eigentümern und dem bisherigen Geschäftsführer und früheren Bürgermeister der Gemeinde Dellach im Drautal, Helmuth Kubin. Ursprünglich hat Dellach als Vertriebsstandort gestartet, mit Überzeugung und Verhandlungsgeschick holte Helmuth Kubin auch die Produktion für Zentral und Osteuropa nach Kärnten.

Recycling zum Schutz der Umwelt

Besonders hervorzuheben ist bei Europlast der Fokus auf Nachhaltigkeit. Vor Jahrzehnten haben viele Kunststoffproduzenten auf Recycling gesetzt, um dann festzustellen, dass es keine echte Kostenersparnis gebracht hat. Diese Erkenntnis hatte auch Europlast und setzt – im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten – dennoch auf Recycling, weil man es hier als Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit ansieht, auf die Umwelt zu achten, auch wenn es, trotz eigener Recyclinganlage, keinen Kostenvorteil bringt.

Nun (Juni 2018) konnte ein Behälter aus Recyclingmaterial hergestellt werden, der eine ähnliche Qualität wie ein Behälter aus neuem Kunststoff aufweist. Das Unternehmen arbeitet intensiv daran seinen Unternehmens-CO2- Fußabdruck auf Null zu reduzieren. Zum Betrieb der energieintensiven Produktion wird zu 100 Prozent auf Ökostrom aus der Region gesetzt.