Qualitätsoffensive im Gipfelresort Magdalensberg

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Qualitätsoffensive im Gipfelresort Magdalensberg

Das Gipfelresort Magdalensberg erstrahlt auch oder gerade im Winter. (c) Michael Stabentheiner

Das Gipfelresort Magdalensberg erstrahlt auch oder gerade im Winter. (c) Michael Stabentheiner

Infobox

Projektleitung: Gipfelresort Magdalensberg GmbH

Programm: IWB-EFRE Investitionen in Wachstum und Beschäftigung

Projektlaufzeit: 09|2019 bis 04|2020
Projektbudget: 5.500.000 EUR (davon EFRE-Förderung: 736.981 EUR)

»Kapazitäts- und Angebotserweiterung inkl. einer Qualitätsoffensive« in der Gipfelresort Magdalensberg GmbH ist eines von vielen Projekten, die von der EU gefördert werden. Wir haben beim Projektträger nachgefragt, was seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt sind.
Mag. Stumpf-Skorianz, Geschäftsführerin im Gipfelresort hat unsere Fragen beantwortet.

 

Was sind die Projektziele und wurden alle erwarteten Projektergebnisse bereits erreicht?

Die Projektziele lagen darin, innerhalb eines halben Jahres eine Kapazitätserweiterung von 25 Betten auf 65 Betten zu erzielen und zusätzlich einen Wellnessbereich, einen neuen Veranstaltungssaal, ein Frühstücksbuffet, einen Empfangsbereich mit Lift, Rezeption und Foyer zu schaffen. Der Zeitplan war straff und konnte trotz der COVID-Pandemie eingehalten werden. Durch dieses Projekt konnte der 3-Sterne Betrieb zu einem 4-Sterne Haus ausgebaut werden. Langfristig wird dieses Bauvorhaben die Vor- und Nachsaison sowie die Aufenthaltsdauer pro Gast verlängern und das Kundensegment »«Erholungssuchende und Wellness Urlauber« stärken. Mittelfristig strebten wir es an, den Deckungsbeitrag aber vor allem den Gewinn zu steigern. Die in den Planungsrechnungen prognostizierten Umsätze, Deckungsbeiträge und Gewinne konnten trotz der COVID-Pandemie bereit in den ersten zwei Jahren übertroffen werden.

Der neu gestaltete Raum für Veranstaltungen. (c) Tobias Creta

 

Wie sind Sie dazu gekommen, ein EU gefördertes Projekt umzusetzen?

Unsere Förderungsberaterin hat uns von den EFRE-IWB Förderungsmöglichkeiten erzählt und uns von den Vorteilen einer Teilnahme überzeugt. Da unser Projekt inhaltlich optimal zu den Zielsetzungen der EFRE-IWB wirtschaftsorientierten Entwicklungsstrategie bzw. Programm  passte, konnte eine Genehmigung unseres Vorhabens zügig erfolgen. Nachdem die Gesamtprojektkosten 5,5 Mio EUR betrugen war für uns persönlich die Kombination unterschiedlicher Förderprogramme zur bestmöglichen Deckung des Finanzierungsbedarfs ausschlaggebend: die Gewährung des EFRE-Zuschusses aber auch eines Top-Tourismus Darlehens der Österreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH –ÖHT– und eines Zinsenzuschusses des Bundes haben die Verwirklichung unserer hochgesteckten Pläne ermöglicht.

 

 

 

Inwieweit hat die EU-Fördersystematik Ihre Organisation im positiven Sinn verändert?

Da unser Betrieb immer sehr gut gelaufen ist, mussten wir uns keine Gedanken über die strategische Ausrichtung oder finanzielle Absicherung machen. Voraussetzung für die EFRE-IWB Unterstützung war aber ein Strategiekonzept. Die Erarbeitung dieses Konzeptes hat nicht nur dazu geführt, dass wir die Ist-Situation unseres Betriebes näher unter die Lupe genommen haben, sondern auch unsere Unternehmensziele klar definiert und die Investition demensprechend ausgerichtet haben. Die Abwicklung der Förderung war zwar sehr aufwendig, hatte aber den Vorteil, dass das Kostenmanagement immer im Blickfeld blieb und es dadurch auch zu keinen unangenehmen Überraschungen gekommen ist.

 

Gibt es als Beispiel eine bestimmte Lehre die Sie gezogen haben?

Da dies unser erstes großes Förderprojekt war, wussten wir nicht genau wie lange man auf Förderungen warten muss. Es hat uns gelehrt, Geduld zu üben bzw. immer mit Zeitpuffer zu planen und den Übergangskredit für eine etwas längere Laufzeit aufzunehmen.

 

Die neuen Zimmer im Resort. (c) Franz Gerdl

Was ist für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes entscheidend gewesen?

Die Lage unseres Betriebes ist unser Alleinstellungsmerkmal – USP, bringt aber Herausforderungen mit sich. Eine Baugenehmigung seitens der Gemeinde kann erst nach Abschluss einer Umweltverträglichkeitsprüfung und gegebenenfalls Erfüllung demensprechender Bedingungen gewährt werden, was in unserem Fall lange gedauert und zusätzliche Kosten verursacht hat. Wir mussten uns jahrelang einsetzen und durchhalten, um alle Bedingungen zu erfüllen und damit die Baugenehmigung zu bekommen. Zusätzlich zu dem oben angeführten Projektinhalt, musste z.B. das Stammhaus komplett umgebaut und verändert werden und ein Rundwanderweg der der Öffentlichkeit zugängig ist, gebaut werden. Solche Forderungen haben dazu geführt, dass wir zusätzliche drei Millionen Euro, die leider keine förderfähigen Kosten im EFRE-IWB Programm sind, in die Hand nehmen mussten, um das Projekt nach unseren Vorstellungen umsetzen zu können.

 

 

Wenn Sie einem mit EU-Programmen unerfahrenen oder unentschlossenen Projektträger einen Ratschlag geben dürften, wie würde dieser lauten?

Ich würde ihm | ihr empfehlen, für die Förderabwicklung genügend Zeit einzuplanen und sich bei der Antragstellung, EFRE-Vertragsunterzeichnung und Abrechnung der Kosten genau an die Bedingungen des EFRE-IWB Programms zu halten.

 

Welche Idiomatik | Wortspiel schildert für Sie am besten die EU Unterstützung im Tourismusbereich in Kärnten im Hinblick auf die kommenden 7 Jahre?

Für uns war die Durchführung des Projektes das Sprungbrett für weitere Investitionen. Wir haben gemerkt, dass wir genau richtig investiert haben und unser Konzept ist  hundertprozentig aufgegangen. Nun reifen schon wieder Ideen für die Zukunft. Dafür brauchen wir aber einen langen Atem, denn es wird wieder viele Hürden geben, die zu überwinden sein werden. Schwierigkeiten sind aber da, um sie aus dem Weg zu schaffen und nicht um sich mit Stillstand abzufinden.