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24. April 2024Künstliche Intelligenz in der Internationalisierung von Unternehmen
2. Mai 2024Am 2. Mai ist es soweit und der neue Vorstand nimmt seine Arbeit im Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds auf. Roland Waldner löst Sandra Venus, die mehr als elf Jahre die Funktion des KWF-Vorstandes innehatte, ab.
Übergang
Für die 40 Mitarbeitenden im KWF war seit Oktober 2023 klar, dass mit Sandra Venus Entschluss zum Ausstieg aus dem KWF eine Phase der Veränderung beginnt. Wenn auch noch nicht gewiss ist, wie groß die Veränderung sein wird, blicken nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch Stakeholder und Kunden voller Erwartung in die Zukunft. Sandra Venus wurde allseits sehr geschätzt und gemocht, sie verlässt den KWF mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Team wird Sandra nach den 21 gemeinsamen Jahren vermissen und zugleich freut sie sich auf eine berufliche Neuausrichtung. Die Übergabe von Venus auf Waldner geschah sehr wohlwollend und in einem äußerst freundschaftlichen Klima.
Vor Aufnahme seiner Tätigkeiten im KWF hat Roland Waldner bereits Einblicke gewährt, was ihn ausmacht und was er bewegen möchte.
Beruflicher Hintergrund
Nach seinem Diplomstudium der Kunststofftechnik an der Montanuniversität Leoben war Dr. Roland Waldner als Universitätsassistent tätig. Anschließend startete er als Produktentwickler bei PHILIPS consumer Lifestyle in Klagenfurt und blieb weitere 30 Jahre im Konzern. Zuletzt war er Forschung- und Entwicklungsleiter für Front-End Innovation bei PHILIPS bzw. der dem Konzern entsprungenen Einheit Versuni und zeichnete für die Forschungsstandorte Klagenfurt und Shanghai verantwortlich. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit engagierte er sich in der Lehre unter anderem an Universität und Fachhochschule, aber auch in branchenfremden sozialen Einrichtungen wie der Lebenshilfe Kärnten oder dem SOS Kinderdorf. Durch seine Mitgliedschaft im Vorstand der IV-Kärnten sowie als Leiter der Arbeitsgruppe »Team Innovation« in der IV konnte er sich viel Wissen über den Wirtschaftsstandort Kärnten aneignen. Die Planung und Umsetzung des »Innovationsmarathons – Produktentwicklung in 24 Stunden« war eines seiner Herzensprojekte und vereint viele seiner Talente und Fähigkeiten.
Arbeitsweise
»Ich rede gerne, aber ich setze auch viel um,« ist etwas zu kurz gegriffen, um Roland Waldner zu beschreiben, aber es ist eine seiner Aussagen, die Aufschluss über seine Kommunikationsfreude und seinen nahezu grenzenlosen Arbeitseinsatz gibt. Wenngleich er Arbeit nicht als Zwang und Anstrengung, sondern vielmehr als Motor für Weiterentwicklung und Freude sieht.
Roland Waldner ist es gewohnt in Möglichkeiten zu denken und mit Widerstand umzugehen. Er liebt Herausforderungen und die persönliche Weiterentwicklung. Die Erfahrung hat ihm gezeigt, dass man mit jeder Situation, scheint sie für andere auch ausweglos, umgehen muss und auch kann. Davon profitiert sein Umfeld – den ihn umgebenden Menschen fühlt er sich verpflichtet: »Geht es dem Team gut, geht es auch mir gut.«
Umgang mit Team und Umfeld
»Noch nie habe ich ein so stabiles und gut aufgestelltes Team übernommen. Ich freue mich, dass hier alle ihre Rollen haben und gut aufeinander eingespielt sind. Ich bin überzeugt, dass das weiterhin gut funktionieren wird,« zeigt er sich mehr als Leader, denn als Manager. Roland Waldner hat gelernt, andere zu verstehen, indem er die Perspektive wechselt und sich einen anderen »Hut« aufsetzt. Das hilft innerhalb einer Organisation, aber auch in Zusammenarbeit mit anderen. Wobei wir bei einer seiner nächsten Prinzipien wären. »Kooperation statt Konfrontation«. Er ist überzeugt, dass man mit Offenheit und Freundlichkeit mehr erreichen kann, als mit Zwang und Aggression. Dennoch ist er sich bewusst, dass das Klima auch manchmal rau sein kann und auch hierfür sieht er sich mit seiner Authentizität und seinem Durchhaltevermögen gut ausgestattet.
Warum KWF?
»Meine Motivation für Kärnten etwas zu bewegen ist alt. Ich möchte etwas bewirken, aber nicht für mich, sondern für zukünftige Generationen,« schildert Roland Waldner die Gründe für seine Bewerbung im KWF. Zugegebenermaßen war es nicht ein langgehegter Plan, Vorstand des KWF zu werden, sondern hat sich durch glückliche Umstände ergeben. Nachdem er entschied, dass es durch die Schließung von Versuni für ihn keine Zukunft bei Philips mehr gibt, hatte er schon etwas Anderes im Auge. Dennoch reizte ihn der Gedanke, an einer Schlüsselposition etwas für den Wirtschaftsstandort Kärnten zu bewirken. Den KWF kannte und schätzte er aufgrund der Personen, mit denen er zu tun hatte und der politischen Unabhängigkeit.
Wollte er zwar ursprünglich nach dem Studium nicht nach Kärnten zurück, ergaben sich laufend Möglichkeiten und immer mehr auch die Verbundenheit zum Heimatbundesland. Dass er sich jetzt nochmal (immerhin ist er mit 59 kein Youngster mehr) so ins Zeug legt ist für ihn ein Selbstverständnis – er möchte etwas bewegen und dass seine Arbeit auch noch weiteren Generationen zu Gute kommt.
Ansatzpunkte und Maßnahmen
»Innovationen gibt es nicht nur in der Industrie, sondern überall. Es ist mir wichtig, dass wir branchenübergreifend und nicht klein, sondern groß denken,« ordnet Roland Waldner sein Wirken ein. Im Koralmtunnel sieht er jetzt eine einzigartige Chance, dass Kärnten mit seiner Größe und seiner Struktur das Bestmögliche für die Zukunft herausschlägt.
Förderungen begleiteten ihn während seiner gesamten Berufslaufbahn. Als ehemaliger Kunde des KWF und anderer Förderungsinstitutionen weiß er sehr gut Bescheid, was die Bedürfnisse des Marktes sind und was Kundenorientierung in diesem Segment bedeutet. »Der KWF hat die Mittel und die Rolle, sich als Brückenbauer zu betätigen. Es soll nicht den Tourismus oder nur die Industrie geben, wir sollten Möglichkeiten aufzeigen, wie es gemeinsam geht.«
Die Entwicklung einer Strategie für den Wirtschaftsstandort Kärnten ist die erste Herausforderung, der er sich stellen wird. Diese wird jedenfalls »Kooperation« als Haltung und Geschäftsmodell beinhalten. Es entspricht Roland Waldner Lösungsorientierung und Gemeinsamen den Vorzug gegenüber Konfrontation zu geben.
(c) Fotos: Johannes Puch