Gravierende Veränderung im KWF
12. Oktober 2023woody GmbH und Trastic GmbH sind Kärntens Nachhaltigkeitspreisträger 2023
20. Oktober 2023Innovation bedeutet für Ursula Karner, den Zeitgeist zu treffen, was die Produkte, aber auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft.
Und diese haben im Karnerhof einen großen Stellenwert – das erkennt man schon beim Blick auf die Website, wo das Team eindeutig im Vordergrund steht und persönlich zu Wort kommt. Ein Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist schon seit Jahren dabei, für diese ist der Betrieb eine Erfüllung und sie wollen gemeinsam etwas weiterentwickeln. »Es gibt immer ein paar, auf die dieser Spirit erst übertragen werden muss. Aber ich wehre mich dagegen, dass man diese Rolle insbesondere jungen Menschen zuschreibt und sie so darstellt, als würden sie nicht arbeiten wollen«, betont Ursula Karner. »Außerdem wird in der medialen Berichterstattung das Arbeiten im Tourismus und der Gastronomie häufig negativ dargestellt«, meint sie weiter. »Ich hoffe, dass sich da der Wind bald dreht. Die Zeit, die man in der Arbeit verbringt, sollte als etwas Sinnstiftendes und Wertvolles präsentiert werden und nicht als etwas, wo man nur die Zeit absitzt.« Für die Tourismusmanagerin steht eine Frage im Vordergrund: Wie gehe ich an die Arbeit heran, sodass sie mir auch Spaß macht?
Um ihr Personal zu halten, setzt sie schon beim Onboarding an, denn wenn es bereits am Anfang nicht passt, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell wieder weg – es mangelt ja derzeit nicht an Arbeits-Alternativen. Das Mitarbeiterhaus bietet 27 Zimmer und lockt mit einzigartigem Seeblick sowie Seezugang. Zusätzlich können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den gesamten Wellnessbereich mitbenutzen und bekommen Vergünstigungen für Familie und Freunde.
Das Recruiting von neu Mitarbeitenden gestaltet sich als schwieriger Prozess und gelingt eher über Mundpropaganda und Empfehlungen als durch Stellenausschreibungen. Bei den Bewerbungsgesprächen selbst hat sich Ursula Karner zurückgezogen und lässt ihren Abteilungsleiterinnen und -leitern den Vortritt. Sie weiß aus Erfahrung, dass neu Mitarbeitende in der Küche lieber direkt mit dem Küchenchef über die zukünftige Anstellung sprechen wollen als mit der Geschäftsführerin. Zusätzlich setzt sie auch auf die Lehrlingsausbildung. »Die meisten Lehrlinge möchten nach der Ausbildung Auslandserfahrung schnuppern. Nach ein paar Jahren zieht es jedoch viele wieder zurück in die Heimat und an den Karnerhof«, erzählt sie schmunzelnd. Aber dieses Phänomen gilt auch umgekehrt – viele saisonale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den anderen Bundesländern, die über mehrere Jahre hinweg in den Sommermonaten helfen, möchten irgendwann wieder zu Hause leben.
Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Verwurzelt zwischen Moderne und Tradition « von Karin Scheidenberger aus dem KWF-Magazin 1.2023 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.