MMatratzen beim IFP2018
MM Matratzen Manufaktur GmbH
29. November 2018
Die Sieger des Innovations- und Forschungspreises des Landes Kärnten 2018
30. November 2018
MMatratzen beim IFP2018
MM Matratzen Manufaktur GmbH
29. November 2018
Die Sieger des Innovations- und Forschungspreises des Landes Kärnten 2018
30. November 2018

Knauf AMF Deckensysteme GmbH

Nominierung Kategorie:

Großunternehmen

Projekt nominiert für:

Projekt nominiert für den »Staatspreis Innovation« und den »Sonderpreis VERENA«
Rekalzinierung – Der Weg zu Zero Waste

Knauf AMF Deckensysteme GmbH

Ferndorf 29
9702 Ferndorf

Harald Oberscheider
Telefon +43 4245 2001 453
oberscheider.harald@knaufamf.at
www.heradesign.com

Das weltweit tätige Familienunternehmen Knauf ist als Hersteller und Vertreiber von Systemen für Trockenbau, Boden, Putz und Fassade unter der Marke Knauf in der Baubranche tätig. Die Konzerntochter Knauf AMF Deckensysteme GmbH mit ihrem Betriebsstandort in Ferndorf im Drautal entwickelt, erzeugt und vertreibt weltweit Deckensysteme auf Basis von Holzwolle-Leichtbauplatten, die unter dem Markennamen »Heradesign« als Premiumprodukt vertreten ist. Die Besonderheit dieser Holzwolle-Leichtbauplatten ist die Natürlichkeit der Stoffe, aus denen sie bestehen. Neben heimischem Fichtenholz bildet natürlicher Magnesit, der in Radenthein abgebaut wird, die Basis der »Heradesign«-Produkte von Knauf AMF. Pro Jahr werden am Standort in Ferndorf mit rund 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ungefähr 2 Millionen Quadratmeter Holzwolle-Leichtbauplatten hergestellt und vertrieben – je nach Kundenwunsch in den verschiedensten Ausführungen, Formaten und Farben.

Große Herausforderungen bei der Entstehung dieses Produkts sind der Energiebedarf, die Logistik und der Transport sowie die Behandlung von betrieblichen Abfällen im Ausmaß von rund 4.500 Tonnen/Jahr, die aufgrund von Zuschnitten und Prozessrückständen entstehen. Im Bereich der betrieblichen Abfälle konnte im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts ein energieautarkes thermisch-chemisches Verfahren entwickelt werden. Mit diesem können sämtliche Produktionsabfälle so behandelt werden, dass sie zu 100 Prozent und ohne Qualitätseinbußen wieder in den Produktionsprozess rückgeführt werden können.

In Kooperation mit der Montanuniversität Leoben wurden in dem Forschungsprojekt die Möglichkeiten der Verwertung dieser Rückstände untersucht und letztendlich ein Verfahren entwickelt, bei dem mit Hilfe thermo-chemischer Behandlung wertvolle Rohstoffe und Energie rückgewonnen werden.

Das Verfahren basiert darauf, den Holzanteil der Holzwolle-Leichtbauplatten unter optimierten Parametern thermisch zu behandeln, wobei der Holzanteil vollständig und energieautark ausbrennt und der im Rückstand verbleibende kaustisch gebrannte Magnesit (Magnesiumoxid, Kauster) wieder als Bindemittel in den Herstellprozess rückgeführt wird.

Kern des Recyclingprojekts war die Errichtung eines mehrstufig befeuerten Drehrohrofens mit vorgelagerter mechanischer Behandlung von Plattenmaterial (Schredder), einer Filteranlage und die zur Beschickung und den Weitertransport des gewonnenen Kalzinates notwendige mechanische Fördertechnik. Alle diese Elemente fanden in einer neu errichteten Werkhalle Platz.

Durch den Betrieb der neuen Anlage setzt Knauf AMF folgende ökonomische und ökologische Meilensteine: Sie reduziert die Abfallmenge von jährlich rund 4.500 Tonnen auf Null. Bisher wurden die Produktionsabfälle am Standort deponiert. Jetzt können die deponierten Abfälle eingesetzt werden, womit die ursprüngliche Deponie zum Rohstofflager wird. Nicht nur die Abfallmenge, sondern auch der CO2-Ausstoss verringert sich aufgrund der Transport- und Wärmebedarfsreduktion, weil weniger Rohstoffe zum Betriebsstandort befördert werden müssen und die Produktionswärme zusätzlich für die Gebäudeheizung eingesetzt wird. Die Umwandlung von Schwefeldioxid aus dem Abgas in benötige Rohstoffe bewirkt auch in diesem Bereich eine vollständige Wiederverwendung. Mittels Innovation und Investition in die Zukunft konnte Knauf AMF die Zielsetzung »Zero Waste« im Produktionsverfahren am Standort Ferndorf verwirklichen.