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Internationaler Frontrunner aus Klagenfurt

Die SET entwickelt energieeffiziente Turbogetriebe für Kraftwerke sowie Pumpen- oder Kompressoren. (c) Johannes Puch

Groß geworden ist Gerald Hehenberger mit der Firma Windtec und Windkraftanlagen, und auch heute noch kann ihm in Sachen Windenergie kaum einer etwas vormachen.

Nach dem Verkauf von Windtec vor knapp 15 Jahren legte der Technologe mit der Gründung der SET (Sustainable Energy Technologies) anfangs den Fokus erneut auf die Windkraft und arbeitete an innovativen Antrieben für Windenergieanlagen. Der Eintritt in den Markt gestaltete sich aber schwierig. Über die Arbeit an Pumpen und Kompressoren ist Hehenberger in den industriellen Bereich gekommen und hat sich mittlerweile mit der SET in der Königsliga des Getriebebaus etabliert. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. DI Gerald Hehenberger hat viel Zeit, Wissen und Geld investiert und mit seinem Team energieeffiziente Turbogetriebe für Kraftwerke sowie Pumpen- oder Kompressoren-Antriebe entwickelt. Sein Trumpf ist es, dass seine Kunden durch ihn nachhaltig bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Mit seinen Retrofit-Lösungen werden alte drehzahlvariable Antriebe 1:1 gegen neue und effizientere ausgetauscht, da muss alles millimetergenau passen. Der ROI für vergleichbare Retrofit-Antriebe liegt im Schnitt bei drei Jahren, jene von SET amortisieren sich mittlerweile – auch angetrieben durch die Energiekrise – bereits nach einem Jahr.

(c) Johannes Puch

Im Gegensatz zur internationalen Konkurrenz ist die SET »nur eine kleine Firma aus Klagenfurt« und muss umso mehr mit Technologie punkten, um die Auftraggeber zu überzeugen. Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet Hehenberger kontinuierlich an der Optimierung seiner Produkte. Er baut mit seinem Team Prototypen, entwickelt Null-Serien und führt im firmeneigenen Prüffeld zahlreiche Tests durch, um immer besser zu werden.

Wissensmanagement hat in einem solchen Unternehmen eine gewichtige Rolle: »Wir bieten ein komplexes Produkt an, wenn wir unsere Versuche nicht ausreichend dokumentieren, kommen wir nicht weiter.« Das hat zwei große Vorteile: Zum einen sind alle Erfahrungen und Simulationen in Form von Pflichtenheften und Guidelines präzise festgehalten und nachvollziehbar dokumentiert. Zum anderen hat man eine Wissensbasis und ist flexibel, sollte eventuell eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gewisse Bereiche werden ausgelagert. Und auch da erweist sich die präzise Wissensdokumentation als Vorteil – man hat eine erstklassig dokumentierte Basis, auf der man gut aufbauen und weiterarbeiten kann.

 

Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Wie ein kleines Unternehmen aus Klagenfurt zum Frontrunner am internationalen Markt wurde« von Karin Scheidenberger aus dem KWF-Magazin 2.2022 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.