European Forum Alpbach 2023
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19. September 2023Eva Eggeling legt Wert darauf, ihr Team nicht einzuengen, sondern verschafft ihm den Freiraum, seine Ideen sprießen zu lassen.
Gute Netzwerkpflege gehört bei Eva Eggeling zur Tagesordnung und spielt ebenso wie die Eigeninitiative eine wichtige Rolle, um Innovation entstehen zu lassen. Zum einen steht sie mit Unternehmen in Kontakt, hört diesen zu und nimmt ihre Probleme auf, und zum anderen weiß sie – durch ihr enge Vernetzung – an welchen Innovationen gerade an den Universitäten getüftelt wird. So kann sie mit ihrer Expertise die Brücke zu den Unternehmen schlagen und mit ihrem Team deren Probleme lösen.
»Innovation geschieht nicht auf Knopfdruck, man muss sich dazu untereinander austauschen und auch den Raum dafür haben – Dinge entstehen im Miteinander. Das gelingt am besten an informellen Orten, wie etwa in der Kaffeeküche oder beim gemeinsamen Mittagessen«, hebt Eggeling hervor. Dazu braucht es vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre eigenen Ideen einbringen. Fraunhofer stellt dafür ein eigenes Budget zur Verfügung: Mitarbeitende können einen gewissen Teil ihrer Zeitressourcen dafür aufwenden, um an ihren individuellen Projektideen zu arbeiten. Da ist es auch okay, wenn die ursprüngliche Idee nicht zum gewünschten Ziel führt. Eine positive Fehlerkultur gehört zur guten wissenschaftlichen Praxis, und aus so mancher Sackgasse kann man auch sehr viel lernen.
Innovative Personen beschreibt die Mathematikerin als Menschen, die mit großer Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen und eine Sinnhaftigkeit in ihrem Tun sehen. »Mein Team brennt für unsere Themen. Sie wollen keinen 08|15-Job, wo man nur anwesend ist. Ihre eigene Motivation, etwas zu bewegen, ist ihr Antrieb«, streicht Eggeling die positiven Eigenschaften ihrer Mitarbeitenden heraus. An Kärnten schätzt sie das superinnovative Klima, bedauert aber, dass das Land noch nicht so gut darin ist, dies auch zu bewerben. Gerade der Lakeside Park bietet eine gute Mischung aus inspirierenden Unternehmen in Kombination mit sehr lebendigen Startups und der Uni Klagenfurt, der Technologiepark Villach steht dem in nichts nach. Fraunhofer wurde in Kärnten mit offenen Armen willkommen geheißen. »Cool, dass ihr da seid, wir können gemeinsam etwas bewegen«, beschreibt Eva Eggeling die Willkommenskultur. Ob Stadt, Land, Wirtschaftskammer, Förderungsstellen, die Industriellenvereinigung, die Universität Klagenfurt oder das Joanneum Research – alle haben ihre Kräfte gebündelt und Fraunhofer dabei unterstützt, sich in Kärnten zu etablieren und die gemeinsame Arbeit Früchte tragen zu lassen.
Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Freiraum und Eigenverantwortung, um Innovation entstehen zu lassen« von Karin Scheidenberger aus dem KWF-Magazin 1.2023 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.