Was macht ein perfektes Projekt aus?

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Was macht ein perfektes Projekt aus?

Die Illustration des perfekten Projekts wurde von Anna Egger live während des Gesprächs gestaltet.

Was kann im Sinne der KWF-Förderungslogik ein Projekt sein? Wo fängt es an und wo hört es auf?

Das Projekt startet mit einer Idee, einer Projektidee, und abgeschlossen ist es im besten Fall nie, denn die Wirkung des Projekts sollte sich kontinuierlich fortsetzen. Aber praktisch gesehen ist ein Projekt dann abgeschlossen, wenn die gesetzten Ziele – über diese gilt es sich genaue Gedanken zu machen – erreicht sind. Was ein Projekt sein kann, ist ebenso vielfältig, wie die Branchen, Themen, Entwicklungsstadien, Geflechte, Unternehmenspersönlichkeiten usw. in Kärnten. Einmal ist es ein Investitionsvorhaben, ein andermal eine Forschungskooperation mit einem internationalen Partner. Der gemeinsame Nenner aller Projekte ist, dass eine gewollte Entwicklung stattfindet.

Wer kann ein optimales Projekt umsetzen?

Unsere Zielgruppen sind vielfältig. Es sind Wirtschaftstreibende – also Unternehmen aller Größen und vieler Branchen – aber auch Institutionen wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Cluster. Für uns ist es auch wichtig, dass es Projekte gibt, die in Kooperation umgesetzt werden. Auch schon aus dem Gedanken heraus, dass daraus nicht nur ein Projekt resultiert. Auch wenn die Zielgruppen laut Gesetz genau definiert und abgegrenzt sind, ist es immer auch die Haltung, die jemanden zu einem Projektträger macht. Im Idealfall sind es visionäre Menschen, die auch den Wirtschaftsstandort im Blick haben – ihr Projekt soll natürlich im Sinne ihrer Vorstellungen und Zielsetzungen wirken, welche mit der postiven Entwicklung Kärntens einher gehen.

Wer sollte das Projekt initiieren? Wo muss die Verantwortung verortet sein?

Die Verantwortung kann nur beim Projektträger selbst liegen. Trotzdem muss er nicht immer der Initiator sein. Wir im KWF sind bemüht ein Angebot zu schaffen – einen Impuls zu geben –, der es Projektträgern ermöglicht, Neues mit eingeschränktem Risiko zu probieren und sich dadurch weiterzuentwickeln. Es liegt beim Projektträger, das Angebot anzunehmen und sich auf die Entwicklung aktiv einzulassen. Das Gelingen eines Projekts steuert letztlich – auch wenn es viele externe hindernde, aber auch begünstigende Faktoren gibt –der Projektträger selbst. Je nach Charakter des Projekts ist von Seiten des KWF mehr oder weniger Intervention oder Begleitung angebracht, diese können allerdings immer »nur« eine Unterstützung sein.

Mit welcher Art der Förderung erreicht der KWF die höchste Hebelwirkung?

Mit monetärer Förderung (Zuschuss und Finanzierung) ist die Wirkung meist eingeschränkt. Dabei muss man sich immer auch vor Augen halten, dass eine Förderung per EU-Gesetz eine Ausnahme ist. Ein solches Eingreifen in den Marktmechanismus istnur unter bestimmten Umständen vertretbar, zum Beispiel bei kleinen Unternehmen oder bei Forschung & Entwicklung. Die monetäre Förderung bietet punktuell und kurzfristig einen Anreiz und hat deshalb ihre Berechtigung.

Aber wir verfolgen eigentlich einen anderen Ansatz. Mit unseren Maßnahmen wollen wir auf unterschiedlichen Wegen einen Transfer von Wissen erreichen. Mit Wissenszuwachs gelingt es den Projektträgern Kompetenzen aufzubauen, Chancen zu erkennen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und resilienter zu werden. Zusammengefasst haben sie damit mehr und bessere Zukunftsperspektiven. Mit Wissenstransfer erzielen wir die höchste Hebelwirkung. Der Wissenstransfer passiert laut unserem Verständnis in einem Dreieck aus Wirtschaft – Forschung – Bildung | Wissenschaft. Wir als KWF sehen unseren Platz in der Mitte, als Institution, die in diesen drei Bereichen intervenieren und Netzwerke ermöglichen kann. Wenn dieser Austausch, die gegenseitige Bereicherung gelingt, dann anerkennen wir das als Erfolg im Innovationsökosystem. Dafür müssen wir die Unternehmen noch stärker motivieren, sich für Forschung & Entwicklung zu engagieren – für die meisten Unternehmen ist das die wichtigste Säule eines tragfähigen Zukunftsmodells.

Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Was macht ein perfektes Projekt aus?« von Marliese Fladnitzer-Ferlitsch aus dem KWF-Magazin 2.2023 dar.  Marliese Fladnitzer-Ferlitsch hat die folgenden Fragen mit Sandra Venus, Eva Wutte-Kirchgatterer und Karl-Heinz Gallmayer erörtert und die Antworten zusammengefasst. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.