Vom strukturschwachen Standort zur international vernetzten Wirtschaftsregion

Alumni-Treffen im Rahmen des Innovations.TALENT
17. Juli 2024
Vorausschauende Entscheidungen für den Unternehmenserfolg
22. Juli 2024
Alumni-Treffen im Rahmen des Innovations.TALENT
17. Juli 2024
Vorausschauende Entscheidungen für den Unternehmenserfolg
22. Juli 2024

Vom strukturschwachen Standort zur international vernetzten Wirtschaftsregion

Der ökonomische Wandel eines Standortes braucht ein starkes Innovationssystem, eng verknüpft nach innen und gut vernetzt nach außen. So entsteht ein Fundament für Standortqualitäten, das nur langfristig und kontinuierlich entwickelt werden kann.

Wandel – oder besser gesagt – struktureller Wandel eines Wirtschaftsstandortes erfordert Anpassungsleistungen an neue Technologien, Markt- und Nachfrageveränderungen. Die Produktion erfolgt heute völlig anders als vor 10, 20 oder 30 Jahren. Sie ist technologieintensiver, insbesondere infolge der Digitalisierung, internationaler und sie muss ökologischer werden. Aktuell sind die digitale Transformation, der Übergang zur Dekarbonisierung und die Veränderung der Arbeitswelten parallel zu bewältigen. Das erfordert Offenheit, Zukunftsfähigkeit und ein gutes Maß an Mut von den Unternehmen voranzugehen. Wirtschaftsentwicklung muss hier unterstützend wirken und Voraussetzungen schaffen.

Strukturwandel bringt neue Branchen

Neue Branchen und Unternehmen kommen hinzu, nicht mehr wettbewerbsfähige scheiden aus, ein natürlicher Prozess, der besonders wichtig für eine gesunde, wettbewerbsfähige Entwicklung ist. Kärnten konnte den Verlust an traditionellen Branchen (wie Textil, Leder, Bekleidung, Metallbearbeitung) erfolgreich durch die Expansion von Branchen mit höherer Humankapital- und Technologieorientierung (Chemie, Elektronik, Maschinenbau) kompensieren. Heute zählt Kärnten zu den hochentwickelten, international vernetzten Wirtschaftsregionen. Unternehmerisch denkende Menschen gründen neue Unternehmen, neue Unternehmen kommen nach Kärnten. Ermöglicht wird dies durch ein attraktives Innovationsökosystem, unterstützende Partner, kurze Wege, starke Vernetzung und lokale Nachfrage.

Ein Innovationsökosystem schafft Standortqualitäten

Unter den gegebenen Rahmenbedingungen braucht es also:

  • Ein modernes (Aus-)Bildungssystem
  • Eine hohe Innovationskompetenz, abgestützt durch angewandte Forschung und eine enge Kooperation mit den Zulieferbetrieben, unternehmensbezogenen Dienstleister
  • Hohe Internationalität und Einbindung in internationale Märkte

Es sind auch Investitionen in eine umweltfreundliche, C0 2-arme Produktion sowie eine erfolgreiche Kreislaufführung von Materialien und Ressourcen von großer Relevanz für Kunden, Märkte und die Finanzierung von Unternehmen und Projekten. Regionale Spezialisierungen (»Clusterungen«) und ein innovatives Milieu, welches das Zusammenwirken von Wirtschaft, Bildung, Innovationsvermittlern und F&E unterstützt und dem Unternehmertum eine wichtige Rolle beimisst, erzeugen positive Standort- und Wachstumseffekte. Alles zusammen – attraktive (Aus-)Bildungsmöglichkeiten, Forschungs- und Innovationskompetenz, Formate für Informationstransfer, Austausch und Vernetzung in Verbindung mit attraktiven Orten und guter Infrastruktur – bilden die neuen entscheidenden Standortqualitäten, ein sogenanntes Innovationsökosystem. Das kann nur langfristig, mit Mut und Kontinuität entwickelt werden. Dazu muss die Wirtschafts- und Standortpolitik die notwendigen Voraussetzungen schaffen.

Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Wandel braucht Konstanz«  von Markus Gruber aus dem KWF-Magazin 1.2024 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.