Wissenstransfer durch offenen Zugang und spektakuläre Anwendungen

TD | IKT | EBS Kärnten – Die Preisträger 2022
21. Oktober 2022
INCardio | Innovative Therapien zur Behandlung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
30. Januar 2023
TD | IKT | EBS Kärnten – Die Preisträger 2022
21. Oktober 2022
INCardio | Innovative Therapien zur Behandlung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
30. Januar 2023

Wissenstransfer durch offenen Zugang und spektakuläre Anwendungen

Der optimale Wissenstransfer erfolgt im direkten Face-to-face-Austausch bei Konferenzen, Tagungen und in Workshops, ist Stephan Weiss überzeugt. (c) Katja Hildebrandt

Dass Klagenfurt über die größte Drohnenflughalle Europas verfügt, ist in erster Linie Stephan Weiss zu verdanken. Er ist es auch, der junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motiviert und inhaltlich unterstützt, sich in einem international bedeutenden Forschungsfeld zu bewegen und zu entwickeln.

Gemeinsam mit Ass.-Prof. Jan Steinbrenner leitet Professor Weiss innerhalb der technischen Fakultät an der Universität Klagenfurt die Forschungsgruppe Control of Networked Systems, die ein Teil des Instituts für Intelligente Systemtechnologien ist. Wissenstransfer ist ein fundamentales Element der Wissenschaft. In welcher Quantität, Qualität, Richtung und Form er stattfindet, ist von vielen Faktoren abhängig. Einer davon ist zum Zweck der Forschung. Bei der Grundlagenforschung werden Erkenntnisse gewonnen, die theoretischer Natur sind und die für die Weiterentwicklung von Disziplinen insgesamt wichtig sind. Die Anwendungsforschung hingegen widmet sich meist einem realen Anwendungsfall und führt eine konkrete Problemlösung herbei. Dazwischen gibt es noch weitere Kategorien, aber schon allein diese beiden führen zu unterschiedlichen Praktiken und Herausforderungen beim Wissenstransfer.

(c) Katja Hildebrandt

 

In der (extremsten Form der) Anwendungsforschung ist ein gegenseitiger Austausch zwischen den involvierten Partnern eine unabdingbare Voraussetzung und Konsequenz, wenngleich er vorerst meist auf diese involvierten Partner beschränkt ist. Ein Unternehmen beauftragt eine Forschungsinstitution für eine spezifische Problemlösung, die dann exklusiv nur diesem Betrieb zur Verfügung zu stehen hat. Bei der Grundlagenforschung erfolgt dieser Austausch nicht automatisch, da es keinen direkten Auftraggeber und Empfänger gibt. So passiert es wahrscheinlich oft genug, dass wichtige Erkenntnisse nicht zeitnah in die Gesellschaft vordringen und lange gar als unbedeutend erachtet werden. Das jüngste Beispiel ist etwa der Nobelpreis für Prof. Zeilinger, der Grundlagenforschung nachging, »ohne Rücksicht darauf, ob es einen Nutzen haben könnte«.

Wie kann es also gelingen, fundamentale Erkenntnisse zu verbreiten, wenn (künftige potenzielle) Industriepartner nicht bei den Grundlagenforschungsarbeiten mitwirken? Open Access. Für Professor Stephan Weiss ist es ein Selbstverständnis, sein Wissen zu teilen und anderen zur Verfügung zu stellen. Der optimale Wissenstransfer erfolgt seiner Meinung nach im direkten Face-to-face-Austausch bei Konferenzen, Tagungen und in Workshops. Aber auch die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Beiträgen auf Open-Source- beziehungsweise auf Open-Access-Plattformen ist für die Grundlagenforschung bedeutend.

 

Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Offener Zugang und spektakuläre Anwendungen – so gelingt Wissenstransfer« von Marliese Fladnitzer-Ferlitsch aus dem KWF-Magazin 2.2022 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.