Bei Schwing wird umweltgerechtes Handeln groß geschrieben

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Bei Schwing wird umweltgerechtes Handeln groß geschrieben

Schwing ist ein weltweit agierendes Maschinenbau-Unternehmen mit mehr als 100 Standorten weltweit. In St. Stefan befindet sich das internationale Kompetenzzentrum für Klasse 1 - Stahl- und Maschinenbauteile im Leichtbau mit mittleren Dimensionen und deren mechanische Bearbeitung sowie einer hohen Hydraulikkompetenz. (c) Schwing

»Investieren Sie Zeit für FIRST.green und beschäftigen Sie sich aktiv mit den Themen. Dadurch werden Sie auch einen großen Nutzen für Ihr Unternehmen ziehen.«

Klimaneutralität bis 2050: So lautet das ehrgeizige Ziel des »Europäischen Green Deals«. Damit einher geht ein Systemwandel für Betriebe, Standorte und die Wirtschaftsförderung in Kärnten. Künftig soll noch stärker auf eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Kärnten gesetzt werden. Der KWF unterstützt Kärntner Unternehmen mit Ausschreibungen, Angeboten und dem Netzwerk-Programm FIRST.green auf ihrem Weg dahin.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem vergangenen FIRST.green-Durchgang berichten über ihre Erfahrung: Dietmar Breithuber, der den Bereich Umwelt bei Schwing St. Stefan verantwortet, im Interview.

Was hat Sie motiviert am Netzwerkprogramm FIRST.green teilzunehmen?
Es gibt viele Angebote an Workshops am Markt, aber wir nehmen nur an solchen Teil, die uns etwas bringen. Ich war zuerst von der offenen Themenwahl des Netzwerkprogramms nicht ganz überzeugt, aber beim Kickoff haben wir die umweltrelevanten Themen schnell konkretisiert. Dadurch waren die Inhalte der folgenden Workshops dann doch sehr gut gewählt und die Teilnahme hat uns als Unternehmen einen guten Nutzen gebracht. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung war für mich noch ein unklares Feld – durch den Input bei FIRST.green ist das Doing und der Aufwand dazu konkreter geworden.

Dietmar Breithuber bei der Kick-off-Veranstaltung von FIRST.green. (c) Stefan Reichmann

Wie hat Ihnen das Programm geholfen, Ihre Ziele umzusetzen?
Ich kann umweltrelevante Themen firmenintern nun besser erklären und belegen. Man sieht auch das Level der anderen Unternehmen und kann vergleichen, wo man als Firma selbst steht. Wir als großer Betrieb sind natürlich schon sehr weit und beschäftigen uns durch unser Umweltmanagementsystem schon mit vielen Aspekten. Die Mobilität bzw. den Transport haben wir bisher aber etwa noch nicht beleuchtet. Es ist gut, dass dieses Thema von außen eingeworfen wurde, vor allem für die Kommunikation nach innen. Auch der Workshop zur Kreislaufwirtschaft war ein guter Anstoß, um auf neue Ideen zu kommen. Ich selbst bin manchmal schon etwas betriebsblind, da liefern andere Sichtweisen einen guten Anreiz.

Was waren Ihre Highlights?
Der wissenschaftliche Ansatz der beiden Vortragenden war für mich als Praktiker überraschend positiv und hat mir gezeigt, dass man öfter über den eigenen Tellerrand schauen muss. Das Networking und der Austausch mit anderen Betrieben, mit denen man sonst so nicht zusammenkommt, obwohl sie eigentlich räumlich nah wären, war sehr wertvoll. Bei den Betriebsbesuchen konnte man sehen, wie es woanders läuft und sich dazu unkompliziert austauschen.

Welche grünen Maßnahmen gibt es bereits in Ihrem Unternehmen und welche werden noch umgesetzt?
Durch die Anforderungen unseres Umweltmanagementsystems setzen wir uns schon länger mit unserem Energiemanagement sowie mit der Rechtskonformität auseinander und ziehen bereits unsere Stoffstrombilanz. Dabei haben wir immer schon mehr getan, als gesetzlich gefordert ist. Mit unserem Umweltprogramm analysieren wir unsere Maßnahmen und ziehen daraus Verbesserungen für die Zukunft.

Für die Zukunft arbeiten wir daraufhin, den Green Deal in all seinen Facetten umzusetzen. Wir stellen uns dafür auf, um zum einen die Anforderungen gut zu erfüllen, aber zum anderen auch so, dass wir einen Nutzen davon haben. Im Rahmen einer Kontextanalyse werden wir die gewonnen Daten im Sinne einer Übersichtsbetrachtung im Spannungsfeld aller unserer Partner nutzen, um weitere Maßnahmen zu setzen.

Würden Sie einem künftigen FIRST.green-Teilnehmenden einen Ratschlag geben, wie würde dieser lauten?
Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie Zeit investieren und sich mit den Themen beschäftigen müssen – eine pure Anwesenheit bei den Workshops reicht nicht aus. Wenn Sie das von vornherein einkalkulieren, werden Sie einen großen Nutzen für den Umweltaspekt in Ihrem Unternehmen ziehen. FIRST.green ist kein Standard-Workshop, sondern blickt über den Tellerrand hinaus.