Innovationsökosystem Kärnten

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Innovationsökosystem Kärnten

Andreas Starzacher, Leiter der Strategischen Wirtschaftsentwicklung im KWF, unternimmt eine Bestandsaufnahme des Kärntner Innovationsökosystems. (c) Johannes Puch

Innovationen, das heißt die Umsetzung von Ideen und Wissen in Form neuer Produkte und Dienstleistungen oder neuer Verfahren, die es ermöglichen, Qualitätsvorteile oder Kostenpotenziale gegenüber Mitbewerbern zu erschließen, haben aus unternehmerischer und volkswirtschaftlicher Sicht eine zentrale Bedeutung.

Wirtschaftliches Wachstum lässt sich zum größten Teil auf neue Technologien und Innovationen zurückführen. Aktuell ist vor dem Hintergrund bestehender gesellschaftlicher Herausforderungen ein Paradigmenwechsel festzustellen, hin zu ressourcenschonendem Wachstum und einer missionsorientierten Politik. Diese neue Dimension spiegelt sich unter anderem in den sogenannten 5D wider: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie, Diversität und Deglobalisierung. Und sie führt zu steigenden technologischen und marktbezogenen Veränderungen sowie zu komplexen Problemstellungen, denen mit einem ebensolchen dynamischen Lösungssystem begegnet werden kann. Innovationsökosysteme bilden ein produktives Umfeld für Innovation, Vernetzung, Forschung und Wissenstransfer und führen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und strategischer Autonomie.

Im traditionellen Ansatz eines Innovationsökosystems, das in Kärnten auch historisch bedingt vielfach anzutreffen ist, stehen Leitunternehmen als Knotenpunkt im Verhältnis zu ihren Partnern. Es werden Partnerschaften mit Teilnehmern aufgebaut, die weitestgehend komplementär zum eigenen bestehenden Geschäftsmodell sind. Im Kern sind es die klassischen Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Aber auch Mitbewerber dienen als wichtige Informationsquelle für Entwicklungen. Das heißt, Unternehmen benötigen nicht zwingend einen direkten Kontakt zur wissenschaftlichen Forschung, um innovativ zu sein (»kundenzentrierte Innovation«). Die auf diese Art und Weise optimierten Lösungen für Kundenanforderungen können in spezifischen Anwendungsgebieten mitunter zur Marktführerschaft in Nischenbereichen führen. Hier sind vielfach die sogenannten »Hidden Champions« anzutreffen.

Kärnten weist sowohl beim Zuwachs der Beschäftigten im Forschungsbereich als auch bei den Forschungsausgaben ein kontinuierliches Wachstum auf und liegt mit der aktuellen Forschungsquote (Forschungsausgaben bezogen auf das Bruttoregionalprodukt) erstmals über dem Österreichschnitt. Eine genauere Betrachtung zeigt, dass ein Großteil dieser Innovationsdynamik auf wenigen Branchen basiert und primär von Unternehmen getragen wird, die aus dem Ausland finanziert werden, wobei über 50 % der Forschungsausgaben einem einzelnen Unternehmen zuzuordnen sind. Dieser hohe Konzentrationsgrad auf wenige Unternehmen, vor allem des Elektroniksektors, birgt auch Risiken in sich. Anstrengungen, die Technologie- und Innovationsorientierung, auch in der Breite, weiter zu forcieren, werden kontinuierlich durch Förderungsprogramme sowie Projektentwicklungen unternommen, um das Innovationssystem – auch abseits des Kerns international erfolgreicher, innovativer Unternehmen – zu stärken, mit dem Ziel, Wachstumschancen zu nutzen und die Resilienz des Standorts zu steigern.

Dieser Text stellt eine stark verkürzte Version des Beitrages »Innovationsökosystem Kärnten« von Andreas Starzacher aus dem KWF-Magazin 1.2023 dar. Eine Download-Version des Magazins finden Sie hier.