KWF Bilanz 2019

foerderungen finanzierung kwf
Übernahme der Beratungsleistungen im Zusammenhang von COVID-19
6. April 2020
Neue Zeiten sind angebrochen
8. April 2020
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8. April 2020

KWF Bilanz 2019

Aufgrund der COVID-19 Situation gab es zum Geschäftsjahr bzw. Jahresabschluss 2019 keine Pressekonferenz. Der Jahresabschluss wurde vom KWF Kuratorium
am 30. März 2020 einstimmig genehmigt. Alle Details unter www.kwf.at/jahr-2019

KWF Förderbilanz 2019 (Presseinformation):

  • 25,6 Mio. EUR beziehungsweise 72 % der Mittel gingen an KMU
  • Ein Plus an Fällen, Investitions- und Fördervolumen
  • Hohe EFRE-IWB Mittelbindung
  • Ausblick

Das Jahr 2019 stand im Fokus der Vergabe von EU-Mitteln beziehungsweise Akquise von entsprechenden Projekten, die den herausfordernden Kriterien der EU-Kofinanzierung entsprechen. Die leicht eingetrübte, aber dennoch gute Konjunktur hat den KWF dabei unterstützt, betrug doch das reale Wirtschaftswachstum in Kärnten zuletzt + 3,8 % und lag damit deutlich über dem nationalen Durchschnitt.

Die Gesamtaktivitäten (Förderungen und Beteiligungen) des KWF im Jahr 2019 umfassten 693 Förderfälle (+15 % gegenüber 2018) mit einem Fördervolumen von 35,5 Mio. EUR (+13 %  zum Vorjahr). Das damit verbundene Investitionsvolumen (Projektkosten) belief sich auf 338 Mio. EUR (+15 % zu 2018) mit dem Plan, 979 neue Arbeitsplätze zu schaffen und zudem 14.576 bestehende zu sichern. Das Jahr 2019 war damit durch rege Investitionstätigkeiten mit einem Anstieg an Förderfällen, Fördervolumen und Förderbarwert geprägt, nicht nur im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch im Vergleich zum Durchschnitt der Vergleichsperiode 2015-2018.

Die Betrachtung nach Sektoren zeigt, dass auch 2019 das Gewerbe bezogen auf die Anzahl der Förderfälle (398 bzw. 57 %) am stärksten vertreten war und das Fördervolumen mit 13,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt wurde. Das höchste Investitionsvolumen löste 2019 erneut die Industrie (164 Mio. EUR bzw. +42 % gegenüber 2018), gefolgt von Gewerbe (109 Mio. EUR bzw. +117 %) und dem Tourismus (52 Mio. EUR bzw. -25 %) aus. Der Bereich »Sonstige«, der unter anderem Förderungen von Bildungs- sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen erfasst, verzeichnete bei nahezu gleicher Anzahl an Förderfällen (2019: 34 | 2018: 33) ein deutlich geringeres Fördervolumen (6,9 Mio. EUR bzw. -38 %), insbesondere im Bereich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen (0,7 Mio. EUR bzw. -87 %). Dieser Rückgang ist dem hohen Investitions- und Fördervolumens im Jahr davor geschuldet. Bildungseinrichtungen investierten 2019 mit 5,8 Mio. EUR (+ 198 %) kräftig und konnten daher beim Fördervolumen um + 2,9 Mio. EUR zulegen.

Unternehmensgrößen: 72 % der Fördermittel, monetär 25,6 Mio. EUR, gingen 2019 an KMU (+ 13,9 Mio. EUR bzw. + 119 % zum Vorjahr). Die langjährige KWF Statistik (2002-2019) weist eine Förderquote an KMU von 70 % aus. In den letzten 18 Jahren wurden Investitionsprojekte von Kärntner KMU mit 510 Mio. EUR unterstützt. 2019 setzten im KMU Segment besonders Mittelunternehmen starke Investitionsakzente. Das durchschnittliche Fördervolumen dieser belief sich auf 170.039 EUR, war mehr als drei Mal so hoch wie 2018 und lag damit über jenem von Großunternehmen (138.595 EUR).

Im Bereich des Technologiefonds Kärnten, der qualitativ hochwertige und anspruchsvolle Projekte fördert, um Kärnten als Hightech-Standort weiterzuentwickeln, wurden im abgelaufenen Jahr 85 Projekte mit insgesamt 11,6 Mio. EUR gefördert. Damit liegen Projektanzahl (+ 9 %) und Fördervolumen (+ 10,7 %) über den mehrjährigen Durchschnitt der Vergleichsperiode 2015 bis 2018. Im Zuge des KWF Wettbewerbs »TD|IKT Technologische Dienstleistungen und Informations- und Kommunikationstechnologien« wurden 2019 die Ortner Reinraumtechnik GmbH und  die Hex GmbH ausgezeichnet und gefördert. Beim »Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten 2019« wurden die IoT40Systems GmbH, die Hex GmbH, die Humanomed IT Solutions GmbH und die CISC Semiconductor GmbH prämiert und ausgezeichnet.

Mit 2.400 Unternehmensgründungen (vorläufige Zahl) gab es im Jahr 2019 in Kärnten einen Rückgang von 6,8 % zum starken Gründungsjahr 2018. Die Gründungsintensität lag mit 4,3 Gründungen je 1.000 Einwohner im Österreich-Schnitt (4,4 Gründungen). Die Top-3-Bezirke waren Klagenfurt Stadt (478 Gründungen) vor Klagenfurt Land (279) und Sankt Veit an der Glan (274). Die höchst Gründungsintensität wies der Bezirk Feldkirchen (5,7) vor Sankt Veit an der Glan (5,0) auf. Mehr als jede zweite Gründung (1.313 von 2.400) entfiel im Jahr 2019 auf die Sparte Gewerbe und Handwerk.

Über die Bundesförderstellen aws, FFG, KPC und ÖHT konnten bei  1.382 Projekten (-359 Projekte bzw. -21 % gegenüber dem Vorjahr) zusätzlich knapp 46 Mio. EUR an Fördermitteln für Projekte von Kärntner Unternehmen akquiriert werden, wodurch ein Investitionsvolumen von 426 Mio. EUR ausgelöst wird.

An EU-Fördermitteln aus dem IWB | EFRE-Fonds (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) gab es 2019 Förderzusagen für 22 Projekte in der Höhe von 12,1 Mio. und einem damit verbundenen Investitionsvolumen von rund 82 Mio. EUR. Insgesamt sind seitens der Bundesförderstellen und des KWF in der aktuellen EU-EFRE Periode 2014-2020 rund 40,4 Mio. EUR an EFRE-IWB-Mitteln für Projekte am Standort Kärnten genehmigt worden (Multiplikatoreffekt der EU Kofinanzierung).

Ausblick:
Von der Dauer, der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Krise, wird es abhängen, wie stark die Rezession ausfällt. Kann nach Ostern gestartet werden, sollte der Rückgang des BIP laut IHS und WIFO bei 2,0 bis 2,5 % liegen (Presseaussendung vom 26. März 2020) und die Wirtschaft mit einem »blauen Auge«  davon kommen. Die von der Bundesregierung gesetzten Sofortmaßnahmen (Hilfsfonds, Überbrückungsgarantien via Bundesförderstellen, Kurzarbeit, Steuerstundungen und -aussetzungen, Stundungen von Sozialversicherungsbeiträgen, Betriebsmittelkredite für Exporteure) mit einem Größenvolumen von 38 Mrd. EUR sind gewiss die richtigen Maßnahmen. Es gilt, die Liquidität aufrecht zu erhalten, Arbeitsplätze zu sichern und Hilfe in Härtefällen (Härtefallfonds) zu gewähren.

In der Annahme, dass sich die Situation schrittweise wieder normalisieren sollte, gilt dem Projekt »KWF.Digital« –  das Kundenportal zur elektronischen Förderabwicklung – höchste Aufmerksamkeit. Ziel ist, die Vielfalt und zunehmende Menge an Informationen bestmöglich zu verarbeiten und vor allem die Abwicklung und Kommunikation mit den Unternehmen zu verbessern und bestmöglich zu unterstützen.

Die Programmplanung für die neue EU-Periode 2021-2027 wird das KWF Team ebenso beschäftigen wie das Thema des bestmöglichen Fördermitteleinsatzes basierend auf der »KWF Strategie 2030«. Die klassischen, traditionellen Förderinstrumente müssen durch ergänzende Anreize in den Bereichen F&E, Technologie, Innovation und Internationalisierung gerade bei KMU unterstützt werden, weil diese  immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden. Wissen – hier insbesondere das Wissen gut ausgebildeter Mitarbeiter – und Vernetzung werden immer mehr zu zentralen Determinanten der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und haben die größte »Hebelwirkung«. Eine vom Joanneum Research Policies durchgeführte Evaluierung hat gezeigt, dass die intensive Breitenförderung – auch »Gießkanne« genannt – nur bedingt wirkt, denn viele Projekte in diesem Segment wären auch ohne Förderung umgesetzt worden.

Die zukünftigen KWF Aktivitäten konzentrieren sich weiterhin darauf, Unternehmen durch die Optimierung der Finanzierung zu Investitionen zu motivieren. Es gilt, Technologietransfer durch Köpfe beziehungsweise Kooperationen zu unterstützen, strategische Kooperationen wie die Etablierung des Silicon Alps Clusters und die Beteiligung an den Silicon Austria Labs in der konkreten Umsetzung zu begleiten und damit die Entwicklung eines vitalen Ökosystems mit idealen unternehmerischen Umgebungsbedingungen in Kärnten zu forcieren. In Bezug auf die Budgetsituation des KWF ist die Verfolgung dieser Ziele nach wie vor herausfordernd.

Download KWF Jahresbericht »Das Jahr 2019« …

Ansprechperson im KWF:

Fritz Lange
lange@kwf.at
0463 55 800-37