KWF startet in die grüne, digitale EU-Förderungsperiode

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KWF startet in die grüne, digitale EU-Förderungsperiode

Mit der Agenda des Green Deals soll künftig noch stärker auf eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Kärnten gesetzt werden. Der KWF hat beim 5. Wirtschaftsdialogs über das neue Programm informiert und im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Herausforderungen der grünen Transformation diskutiert.

Die bei der Veranstaltung vorgestellte Programmstrategie für den Förderungszeitraum bis 2027 setzt auf eine Steigerung der Produktivität vor dem Hintergrund einer nachhaltigen (Um-)Gestaltung der Wirtschaft. Dies soll vor allem durch Forschung & Innovation, durch Vernetzung von Forschung, Wirtschaft und Bildung, aber auch durch ressourcenschonende und innovative Investitionen in KMU gelingen. »Wachstum ist dabei nicht mehr linear zu denken, sondern es geht in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, die klimaneutral, sauber und ressourceneffizient ist. Die Einsparung von Energie und die Erhöhung der Energieeffizienz stehen ebenfalls an oberster Stelle«, so Mag. Sandra Venus, KWF-Vorstand.

 

Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser betonte, dass »sich die Welt nicht in einer Krise befände, sondern im Wandel. Diesen Wandel oder Wendepunkt gilt es als Chance zu begreifen, wobei das qualitative Wachstum die Zukunft ist.« Seitens der EU stehen für Kärnten knapp EUR 70 Mio. zur Verfügung, ergänzt werden diese um nationale Förderungen und Privatmittel der Projektträger. Der Just Transition Fund (JTF) ist dabei ein neues Instrument, das regional begrenzt in den Treibhausgas-intensivsten Wirtschaftsräumen zum Einsatz kommen wird und an Maßnahmen aus dem Europäischen Sozialfonds gekoppelt ist. Ziel des JTF ist die Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten, die langfristig tragfähig sind und die Entwicklung in Richtung Klimaneutralität unterstützen.

 

Weiteres Novum sind bundesländerübergreifende Initiativen wie etwa eine Ausschreibung für Forschungsinfrastruktur oder die Einrichtung von Transferzentren, die helfen sollen, technologische Entwicklungen und Innovationen schneller in die Praxis zu bringen: »Wir verfügen am Standort über eine Reihe von Forschungseinrichtungen, die die Stärken Kärntens in den Bereichen digital und grün bestens abbilden. Zudem können wir durch unser Engagement in den Clustern Green Tech oder Silicon Alps den Unternehmen Plattformen bieten, die sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Angesichts der Herausforderungen wird dieses Zusammenspiel der Akteure immer wichtiger«, betont Erhard Juritsch. Dieser Aspekt sorgte auch für Einigkeit am Podium, dort befanden sich Dr. Birgit Bednar-Friedl (Universität Graz), Dr. Josef Hackl (WILD Gruppe), Dr. Eva-Maria Wutte-Kirchgatterer (KWF), Dr. Edith Zikulnig-Rusch (Wood K plus) und als Moderator Bernhard Puttinger (Green Tech Cluster). Zusammenarbeit und Kooperation werden immer wichtiger – sei es innerhalb eines Betriebes aber auch zwischen Institutionen, damit neue Geschäftsmodelle entstehen können, die eine ressourcenschonende Wirkung haben.

Wenn auch momentan das dominierende Thema, hat die Energieversorgung einen eingeschränkten Stellenwert für eine grüne Zukunft. »Der Umstieg auf nachhaltige Ressourcen ist im Verhältnis zur Umstellung auf neue Geschäftsmodelle relativ einfach, von der Wirkung her limitiert, wenn auch wichtig,« so Dr. Bednar-Friedl mit ihrer Erfahrung als Umweltökonomin. Auch WILD-CEO Dr. Hackl sieht die Herausforderungen in seinem Unternehmen nicht bei den Energieressourcen, sondern in den quantitativen und qualitativen Personalressourcen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Kompetenzen im zwischenmenschlichen Interagieren aufbauen und Unternehmen sollen mit neuen Organisationsstrukturen die Möglichkeiten dafür bieten.

Die Expertinnen und Experten blicken generell trotz dem Bewusstsein aller Schwierigkeiten optimistisch in die Zukunft. Rahmenbedingungen werden unterstützend wirken, wenngleich wichtige strategische Entscheidungen in Unternehmen passieren müssen.

Einen Zusammenschnitt des 5. Wirtschaftsdialogs finden sie hier.

  

   

  

   

 

Fotos: Stefan Reichmann