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HEIDE PICHLER-HERRITSCH: Gastgeberin auch in der virtuellen Stube

Die Allround-Touristikerin Heide Pichler-Herritsch nimmt der Krise das katastrophale.

Rund um den Wörthersee würde es an Wochenenden wie dem letzten schon heiß hergehen. Die einen würden ihre Pforten schon geöffnet haben und die anderen würden noch die letzten Instandhaltungs-Aktivitäten vor der Saison zu Ende bringen.
Heide Pichler-Herritsch, Geschäftsführerin der HPH Consult GmbH, ist Allround-Touristikerin in Velden und mit ihren Geschäftsmodellen ebenso stark von den Einschränkungen betroffen wie alle anderen, ist aber dennoch beschäftigter denn je. Wie kommt das?

Handeln statt Abwarten
Wer sie kennt weiß, dass sie die Letzte ist, die den Kopf in den Sand steckt oder sich gar eine Auszeit gönnt. Sie ist realistisch: »Der Tourismus ist hart getroffen, wenn auch derzeit die Zeichen auf ein blaues Auge durch eine gute Nachfrage in der Hochsaison und die Lockerung der Einschränkungen stehen.« Auf bessere Umstände wartet sie aber nicht, sondern nimmt die gegebenen zum Anlass, um etwas passendes Neues zu starten. Mit beispielsweise den »Gastgeberinnen« berät und bloggt sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Maria Radinger in der aktuellen Situation. Unterhaltsam und topaktuell sind die Blogbeiträge über beispielsweise Entrümpeln des Hotelbetriebes oder  überdas Kontakthalten mit den hochgeschätzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aber auch beim virtuellen Stammtisch freitags Vormittag gibt es viel Material zum Austauschen.

Nachahmenswert
Heide Pichler-Herritsch sagt von sich selbst: »Das stille Kämmerlein bringt nicht das Beste in mir hervor.« Eine Eigenschaft, die in Zeiten wie diesen rasch zu einer Aufrüstung des digitalen Kommunikationsinstrumentariums führte. Auch ein willkommener Sprung nach vorne.
Die Krise ist jetzt zwar ein gemeinsamer Nenner, dennoch sind alle Unternehmen und auch Tourismusunternehmen sehr unterschiedlich aufgestellt, ein Patentrezept für das künftige Zurechtkommen gibt es deshalb von ihr nicht. Sie kann nur weitergeben, was sie macht:
• Kosten runter,
• USP schärfen und gut kommunizieren,
• dem Drama die Katastrophe nehmen,
• zwischendurch mal lachen und
• spielerisch-kreativ neue Ansätze suchen.

Unbürokratischere Unterstützung gewünscht
Laut Frau Pichler-Herritsch würde der Wirtschaft jetzt Klarheit am meisten helfen. Auch sieht sie Verbesserungspotenzial für öffentliche Unterstützungen. Ein Großteil der abgefragten Daten für Anträge seien bereits beim Finanzamt bzw. bei der Sozialversicherung vorhanden, deshalb ist es unverständlich, warum diese alle nochmals berechnet und eingereicht werden müssen. Die Kosten für die Beratung bei Antragstellung werden zumindest von der KSG übernommen (Details).

Ihr persönlicher Zugang
Frau Pichler-Herritsch ist sich im Klaren: »Die Ausnahmesituation wird uns noch länger beschäftigen, aber wir sind gesund und es geht uns gut. Auch wenn wir zwischen Ungläubigkeit, Schock, Zuversicht und Hoffnung oszillieren, ist der Glaube an das eigene Schaffensvermögen und die Fähigkeit, gute Lösungen zu finden nach wie vor noch da!«

Wir wünschen Heide Pichler-Herritsch mit ihrem Team sowie allen Touristikern in Kärnten bahnbrechende Ideen und alles Gute für die kommende Saison!

 

Text: Marliese Fladnitzer-Ferlitsch